Der Weg zurück zu dir – Was Selbstfürsorge wirklich bedeutet
- Praxis Lebensraum

- 13. Juli
- 3 Min. Lesezeit

Müssen wir Selbstfürsorge jetzt auch noch „richtig“ machen?
Selbstfürsorge ist in aller Munde.
„Mach Yoga. Trink grünen Tee. Atme tief. Sei dankbar.“
Doch manchmal entsteht daraus ein neuer Druck: Mach mehr, sei besser, sei entspannter. Echte Selbstfürsorge hat nichts mit Leistung zu tun.
Sie bedeutet nicht: „Wie kann ich mich verbessern?“,
sondern: „Wie kann ich mir näherkommen?“
Der Weg zurück zu dir beginnt mit der Erlaubnis, menschlich zu sein – nicht perfekt.
Psychologischer Hintergrund: Selbstliebe vs. Selbstoptimierung
Selbstoptimierung – ein getarnter Perfektionismus
Viele Menschen verwechseln Selbstfürsorge mit Optimierung:
„Ich muss disziplinierter sein.“
„Ich sollte achtsamer sein.“
„Ich muss mehr an mir arbeiten.“
Diese innere Stimme klingt nach Kontrolle – nicht nach Liebe.
Selbstoptimierung basiert oft auf dem Gefühl:
„Ich bin noch nicht gut genug.“
Selbstfürsorge – ein liebevoller Blick auf dich
Wahre Selbstfürsorge ist radikal sanft.
Sie fragt:
Wie geht es mir wirklich gerade?
Was brauche ich jetzt – körperlich, emotional, seelisch?
Wo darf ich weniger tun, statt mehr?
Sie ist eine Form von Selbstannahme, nicht von Selbstveränderung.
Warum echte Fürsorge dich heilt
Wenn du dich annimmst, wie du bist – nicht erst, wenn du dich verbessert hast –
beginnt ein innerer Wandel:
Dein Nervensystem entspannt sich
Dein Körpergefühl wird weicher
Deine Emotionen dürfen fließen
Du fühlst dich verbunden – statt erschöpft
Selbstfürsorge ist wie eine Rückkehr in dein inneres Zuhause.
Sanfte Rituale für echte Selbstfürsorge
Die Frage des Tages: Was brauche ich wirklich?
Stelle dir jeden Morgen diese einfache, aber kraftvolle Frage:
„Was brauche ich heute – um mich gut zu fühlen?“
Schreibe es auf. Vielleicht ist es:
Ein Glas Wasser in Ruhe
Eine Pause vom Handy
Ein Gespräch oder Stille
Ein Nein, das du dir erlaubst
Diese kleine Frage kann dein ganzes Erleben verändern.
Die 15-Minuten-Insel
Gönne dir täglich 15 Minuten, in denen du nichts leisten musst.
Setze dich mit Tee ans Fenster.
Höre leise Musik.
Dehne dich sanft.
Kein Ziel.
Kein Müssen.
Nur Sein.
Dein Körper wird mit der Zeit lernen: „Ich darf zur Ruhe kommen.“
Selbstmitgefühl statt Selbstkritik
Wenn du dich kritisierst – halte inne.
Frage dich:
„Was würde ich meiner besten Freundin sagen, wenn sie sich so fühlen würde?“
Dann sage genau das – zu dir selbst.
Laut, innerlich oder aufgeschrieben.
Diese kleine Umkehr ist ein Akt der Fürsorge.
Dein „Nicht-To-do“-Zettel
Nicht, was du tust, heilt dich – sondern manchmal, was du nicht mehr tust.
Schreibe dir regelmäßig Dinge auf, die du nicht mehr von dir erwartest, z. B.:
„Ich muss nicht immer erreichbar sein.“
„Ich muss mich nicht erklären.“
„Ich muss nicht gut gelaunt sein, wenn ich es nicht bin.“
Dieser Zettel darf sichtbar hängen – wie ein stiller Befreier.
Was sich verändert, wenn du dir selbst zuhörst
Du spürst deine Grenzen klarer
Du gehst achtsamer mit deinem Körper um
Du fühlst dich innerlich sicherer und weicher
Du beginnst, dein Leben nach deinem Rhythmus zu gestalten
Du brauchst weniger im Außen – weil du dich selbst wieder spürst
Selbstfürsorge ist eine Haltung – kein Programm
Selbstfürsorge bedeutet nicht, alles richtig zu machen.
Es bedeutet: Du bist da. Für dich.
Auch, wenn du müde bist. Auch, wenn du zweifelst. Auch, wenn du nicht weiterweißt.
Echte Fürsorge ist leise, sanft, ehrlich.
Und vielleicht ist genau das der erste Schritt zurück zu dir selbst.
Wenn du dir Unterstützung auf diesem Weg wünschst – über Coaching, Hypnose oder liebevolle Körperarbeit – begleite ich dich von Herzen gern.



Kommentare