Selbstliebe und gesunde Grenzen
- Praxis Lebensraum

- 27. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Warum sie so wichtig sind und wie du sie lernst
Selbstliebe bedeutet nicht nur, sich selbst im Spiegel ein Lächeln zu schenken oder sich hin und wieder etwas Gutes zu tun. Es geht viel tiefer.
Selbstliebe bedeutet, sich selbst als wertvoll zu erkennen - mit allem, was ist.
Dazu gehört auch, sich selbst zu schützen - und das geschieht vor allem durch klare, liebevolle Grenzen.

Warum Selbstliebe ohne Grenzen nicht funktioniert
Viele Menschen verwechseln Selbstliebe mit Egoismus - oder denken, sie müssten erst "besser" oder "perfekter" werden, bevor sie sich selbst lieben dürfen.
Doch Selbstliebe beginnt genau dort, wo du gerade bist.
Wenn du ständig Ja sagst, obwohl du Nein meinst, wenn du dich für andere aufopferst oder dich immer wieder in Situationen wiederfindest, die dir nicht guttun - dann fehlt es nicht an Mitgefühl für andere, sondern oft an Mitgefühl für dich selbst.
Psychologisch betrachtet: Menschen, die in ihrer Kindheit gelernt haben, dass ihre Bedürfnisse weniger zählen oder dass sie nur durch Leistung, Anpassung oder Gefallen gemocht werden, tun sich später schwer, gesunde Grenzen zu setzen. Sie haben Angst, abgelehnt zu werden - und verraten sich oft selbst, um anderen zu gefallen.
Was gesunde Grenzen mit deinem Nervensystem machen
Unser Nervensystem reagiert sensibel auf Überforderung und Ungerechtigkeit. Wenn du ständig über deine Grenzen gehst, steigt der Stresspegel, Cortisol wird ausgeschüttet - du fühlst dich angespannt, müde, ausgelaugt.
Grenzen zu setzen ist also Selbstregulation.
Es signalisiert deinem System: "Ich bin sicher. Ich darf für mich sorgen. Ich bin es wert, dass es mir gut geht."
Übungenn zur Selbstliebe mit Grenzen
Die "Nein-Übung"
Setze dich in Ruhe hin und schreibe folgende Sätze in dein Tagebuch oder einen Merkzettel (z.B. Post-it am Badspiegel):
"Ich darf Nein sagen, auch wenn andere enttäuscht sind."
"Ein Nein zu anderen ist manchmal ein JA zu mir."
"Ich muss mich nicht erklären, um mich abzugrenzen."
Wiederhole diese Sätze täglich laut vor dem Spiegel. Anfangs mag es sich ungewohnt anfühlen - aber du trainierst damit dein inneres Erlaubnis-System.
Grenzen-Kommunikation: 5 liebevolle Sätze
Diese Sätze herfen dir, im Alltag freundlich, aber klar zu kommunizieren:
"Ich brauche noch etwas Zeit für mich, bevor ich eine Entscheidung treffe."
"Ich merke, das ist mir gerade zu viel - ich ziehe mich kurz zurück."
"Ich verstehe deinen Wunsch, aber ich kann ihn gerade nicht erfüllen."
"Ich möchte das in meinem Tempo machen."
"Das fühlt sich für mich nicht stimmig an - ich entscheide mich für einen anderen Weg."
Körpergefühl-Check: Was sagt dein Bauch?
Nimm dir vor einem Treffen, einem Gespräch oder einer Entscheidung kurz Zeit, um in dich zu spüren:
Wird dein Atem flach oder ruhig?
Fühlt es sich weit oder eng an in dir?
Hast du Lust oder eher Widerstand?
Dein Körper kennt die Antwort oft schneller als dein Verstand. Lerne, ihm zu vertrauen.
Warum es sich lohnt
Grenzen schaffen Raum für deine Bedürfnisse, deine Kraft und deine Authentizität. Wenn du beginnst, dich selbst ernst zu nehmen, verändert sich nicht nur deine Beziehung zu dir selbst - auch die Welt um dich herum reagiert anders auf dich.
Du wirst:
klarer kommunizieren,
dich weniger ausgelaugt fühlen,
erfüllendere Beziehungen führen,
dein Selbstwertgefühl nachhaltig stärken.
Fazit
Selbstliebe bedeutet nicht nur, dich zu mögen - sondern dich ernst zu nehmen. Und das bedeutet, dir selbst Grenzen zu erlauben. Sie sind keine Mauern, sondern liebevolle Zäune die dich schützen und dir Struktur geben.
Jeder kleine Schritt in diese Richtung ist ein Akt der Heilung.
"Grenzen zu setzen ist ein Geschenk an dich selbst - und an alle, die dich wirklich lieben."
Gerne unterstütze ich dich - buche hier dein kostenloses Erstgespräch.
In höchster Wertschätzung
Silke



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